Helga Kinsky

Helga Kinsky, geb. Pollak. 28. Mai 1930 - 14. November 2020

Trauer um Helga Kinsky, geb. Pollak


Helga Kinsky, Helga Pollak

In der Nacht vom 13. /14. November 2020 nahm das Leben einer wunderbaren Frau ein jähes Ende. Mein Mitgefühl gilt ihren Kindern mit Familie. Auch wenn Helga Kinsky, geb. Pollak, am 28. Mai 2020 neunzig Jahre alt wurde, ist es mir, als ob sie mitten aus dem Leben gerissen wurde. Nichts ließ einen so plötzlichen Tod erahnen. 

Unzählige Menschen haben Helga in den letzten Jahrzehnten kennen und schätzen gelernt, als Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin, die immer bereit war, mit jungen Menschen ihre Erfahrungen zu teilen, als Autorin eines berührenden Tagebuchs, geschrieben 12-14jährig im Theresienstädter Ghetto, und vor allem als wunderbare, kluge und ungemein einnehmende, charmante Frau. Viele Menschen schlossen sie ins Herz; auch ich.


Foto: Helga Kinsky, 2016, Wien

Nachrufe in der Presse auf dieser Website

In meinem Kopf purzeln Erinnerungsfragmente gleichsam wie bei einem inneren Beben wild durcheinander, Erinnerungen an die jährlichen Treffen in Spindlermühle und Prag, an meine Besuche in Wien und an die unzähligen gemeinsamen Reisen, die uns quer durch Deutschland führten bis hin nach London, Brüssel (Europäische Kommission) und Genf (Vereinte Nationen), Erinnerungen an Lesungen, Ausstellungseröffnungen, Zeitzeugengespräche; vor allem auch an schöne persönliche Erlebnisse, an Spaziergänge und stundenlange Gespräche. 

Unvergesslich auch die Arbeit an der Herausgabe ihres Tagebuchs "Mein Theresienstädter Tagebuch 1943-1944", das den Grundstein für die Edition Room 28 legte. 

Traurig der Gedanke, dass ich nicht mal wegen Corona zu ihrem 90. Geburtstag nach Wien reisen konnte. Unbegreiflich, dass ich nicht mehr am Telefon mit ihr sprechen kann wie wir es so oft seit Jahren regelmäßig taten. Und immer war ich froh und erleichtert zu hören, dass sie wohlauf war. Ihre Stimme so vertraut! Ihre Person - ein Teil meines Lebens, meines persönlichen 'inner circle's', auch für meine Tochter. 

Ich weiß ja, wir alle wissen es, dass alles einmal zu Ende geht; aber das Wissen darum lindert den Schock nicht, nicht den Schmerz und nicht die Trauer und Traurigkeit. Ich hab doch geglaubt, du lebtest noch viele Jahre, Helga!!! Ich hab es so sehr gewünscht! In meinem Leben spielst du eine ganz entscheidende Rolle. Und das bleibt so. Ich bin unendlich dankbar, dass wir uns begegnet sind. 


Nachrufe von Freunden auf der Website von Room 28 e.V. Vereinswebsite:


Doownload. Helgas Tagebuch. Aus dem englischen Kompendium Nachrufe von Freunden auf Room 28 e.V.
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