Die Mädchen von Zimmer 28

 Buch: Die Mädchen von Zimmer 28


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NEUERSCHEINUNG Februar 2025

Das Buch Die Mädchen von Zimmer 28 erschien erstmals im April 2004 im Droemer Verlag, München. Weitere Ausgaben folgten: 2005 bei Weltbild (leider unter anderem Titel "Ich hoffe, dass wir uns irgendwo wiedersehen"),  2006 als Knaur Taschenbuch. und 2007 im Aufbau-Verlag. Weitere Ausgaben folgten in Tschechien, USA und Polen.

Im Frühjahr 2025 wird es in einer aktualisierten Neuausgabe in der Edition Room 28 erscheinen. Dies geschieht dank der Initiative und der Unterstützung der "Stiftung gegen Extremismus und Gewalt in Heide und Umgebung" und dank Unterstützung eines privaten Spenders. Damit ist das grundlegende Buch, das zum Room 28 Bildungsprojekt führte,  sein wichtigstes Grundelement, wieder erhältlich.

Sie können das Buch zum Vorzugspreis vorbestellen.

Das Buch ist das Grundelement des Room 28 Bildungsprojektes.  Es gab seit 2003 mehr als 70 Lesungen der Grundlage dieses Buches - im Freiburger Wallgraben-Theater und im Rahmen des GFer4ivals Mitt eEuropa vor Erscheinen des Buches.)  Die meisten Lesungen fanden mit der Tagebuchschreiberin Helga Pollak-Kinsky, die aus ihrem Theresienstädter Tagebuch las, statt. Viele Lesungen wurden mit Musik gestaltet, oft auch mit Liedern aus der Kinderoper Brundibár. Bei vielen Lesungen wirkte das Berliner Ensemble Zwockhaus mit. Siehe: Events mit Helga und Zwockhaus. - Da die Zeitzeuginnen nicht mehr unter sind, fanden in den letzten Jahren dank engagierter Lehrer vermehrt Lesungen mit Schülerinnen und Schülern an Schulen statt: 2021 in Heide (Schleswig-Holstein), 2021 in Dahn (Pfalz) und 2023 in Hamburg 2023. Mehr auf der Seite des Vereins Room 28 unter Kooperationen.

Ausgaben seit 2004


Bücher in anderen Sprachen

Das Buch gibt es aktuell in einer polnischen Ausgabe und in einer neu übersetzten aktualisierten tschechischen Ausgabe. 


Die Geschichte,  die das Buch erzählt, ist heute mehr als acht Jahrzehnte her. Sie basiert auf authentischen Dokumenten aus dem Ghetto Theresienstadt, insbesondere auf dem Tagebuch von Helga Pollak-Kinsky und dem Poesiealbum von Anna Hanusová geb. Flachová, von ihren Freunden "Flaška" genannt. Sie basiert auch den Erinnerungen der Überlebenden vom Zimmer 28. Es ist eine Multibiographie wie auch eine dokumentarische und lebendige Erzählung eines Gruppenschicksals, erzählt im historischen Kontext.


Es war in den Jahren 1942 bis 1944. Damals waren "Flaška" und die Mädchen, die mit ihr im Zimmer 28 des Mädchenheims L 410 im Ghetto Theresienstadt lebten,  zwischen 11 und 14 Jahre alt. Sie waren Ghetto-Häftlinge, einige der rund 76.000 Juden aus dem »Protektorat Böhmen und Mähren«, die mit dem Einrücken deutscher Truppen in ihre Heimat, der Tschechoslowakischen Republik, ihr Zuhause, ihr Hab und Gut und schließlich ihr Existenzrecht verloren und ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurden. Dort, im Zimmer 28, trafen ihre Schicksalswege aufeinander. Betreut von Erwachsenen, Ghetto-Häftlinge wie sie, lebten sie für eine Weile zusammen, schliefen auf zwei- und dreistöckigen Holzpritschen, nahmen gemeinsam ihre dürftigen Essensrationen ein, hörten am Abend der Betreuerin zu, wenn sie aus einem Buch vorlas, oder erzählten sich, wenn das Licht gelöscht wurde, von ihren Erlebnissen, ihren geheimsten Gedanken, Sorgen und Ängsten.


Während Tausende von älteren Häftlingen unter desolaten Bedingungen lebten und an Hunger, Krankheiten und seelischem Leid zugrunde gingen, widmete sich eine Gruppe von Erwachsenen – Erzieher, Lehrer, Künstler, Zionisten – den Kindern. Sie waren entschlossen, sie zu beschützen, sie zu unterrichten, ihnen Mut zu machen. Und vor allem: sie auf eine bessere Zukunft vorzubereiten.
Doch immer wieder wurden einige Mädchen jäh aus ihren Reihen gerissen; sie mussten antreten zum gefürchteten »Transport nach Osten« – eine Metapher für die immer gegenwärtige Angst, die den Alltag beherrschte. Neue Mädchen kamen, neue Freundschaften entstanden. Dann wurde auch diese Gemeinschaft durch Transport erschüttert .


Und doch gab es Augenblicke, da erlebten die Kinder das Zimmer 28 als eine Insel der Freundschaft und der Hoffnung. Dann lernten, spielten, sangen sie, oder sie malten im Unterricht der Künstlerin und Kunstpädagogin Friedl Dicker-Brandeis. 

Als ab Juli 1943 die Kinderoper Brundibár  von Hans Krása und Adolf Hoffmeister geprobt wurde, waren auch einige der Mädchen vom Zimmer 28 dabei. Sie liebten diese Oper. Unter dem Druck der Geschehnisse wuchsen die Kinder zu einer Gemeinschaft zusammen, die in jedem Augenblick der immer gleiche Wunsch, die immer gleiche Hoffnung und Sehnsucht einte: Dass Deutschland bald besiegt und der Krieg endlich vorüber sein möge; eine Gemeinschaft auch, die sich eine Hymne und eine Flagge schuf und die eine Organisation gründete, den »Ma‘agal«  – das ist hebräisch für Kreis und im übertragenen Sinne: Vollkommenheit. Es war das Ideal, nach dem sie strebten.


Im Herbst 1944 wurde das Band der Mädchen ein letztes Mal zerrissen. Und nachdem in einem einzigen Monat zwischen dem 28. September und dem 28. Oktober über 18.400 Menschen nach Auschwitz-Birkenau deportiert worden waren, gab es kein Mädchenheim und kein Zimmer 28 mehr. 

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