Was im Mikrokosmos Zimmer 28, Mädchenheim L 410 im Ghetto Theresienstadt geschah, bringt dieses Musik-Theaterstück, das auf den Erlebnissen einer Gruppe jüdischer Kinder beruht, zum Klingen – auch die Lieder, die sie gesungen haben. International bekannt wurde die Geschichte durch das Buch und die Ausstellung
Die Mädchen von Zimmer 28
und durch das authentische Tagebuch der 12-14jährigen Helga Pollak, erschienen bei
Edition Room 28
unter dem Titel
Mein Theresienstädter Tagebuch 1943-1944.
Das Theaterstück basiert auf der authentischen Geschichte dieser Mädchen und ist das Ergebnis vieler Gespräche, die ich zwischen 1996 und 2002 mit einer besonderen Gruppe von Überlebenden des Ghettos Theresienstadt und weiteren Holocaust Überlebenden führte – in den USA, in Israel, in Tschechien, Deutschland und Wien und während unserer jährlichen Treffen im Herbst im tschechischen Urlaubsort Špindlerův Mlýn/Spindlermühle im Riesengebirge.
Basierend auf dem ersten Skript aus dem Jahre 2003 kam die Geschichte immer wieder auf die Bühne - in Freiburg, Ingoldstadt und Salzburg. Nachdem 2004 das Buch Die Mädchen von Zimmer 28
beim Droemer Verlag erschien, inspirierte das Buch zu weiteren Theaterprojekten. Zuletzt geschah dies in Dreseden, wo im Herbst 2019 der Regisseur Olek Witt eine Performance aus Text, Video und Musik unter dem Titel „Was ist das Herz unserer Welt?“- ein Zitat aus dem Tagebuch von Helga Pollak - auf die Bühne brachte.
Ein anderes Zitat aus Helgas Tagebuch ist der Titel einer Veranstaltung, die für den 20. Juni 2020 im Leipziger Gewandhaus mit dem GewandhausKinderchor geplant war. „Musik ist die schönste Schöpfung der menschlichen Seele“. Im Mittelpunkt sollten Lieder stehen, die von den „Mädchen von Zimmer 28“ gesungen wurden. Leider wurde die vom Chorleiter Frank-Steffen Elster und Olek Witt (Regie) vorbereitete Veranstaltung von Corona durchkreuzt.
Das Theaterstück erinnert an die Kinder von Theresienstadt; auch an die Erwachsenen im Ghetto - Betreuer*innen, Lehrer*innen, Künstler*innen, Mütter und Väter - die den Kindern in einer dunklen Zeit ihre Fürsorge und Liebe gaben. Mein Dank gilt insbesondere Anna Hanusová (1930-2014) und Helga Kinsky, geb. Pollak (*1930), die in Wien lebt. Sie sind die 'Urmütter' des Room 28 Erinnerungsprojektes. Das Theaterstück ist eines der "Steinchen der Erinnerung".
Aus dem Nachwort
(...) Meine Begegnung mit David Haas trug das seine dazu bei, dass das Szenenbuch nun in der vorliegenden Form vorliegt. Ich danke David sehr herzlich für die Autorisation zur Abbildung einiger Zeichnungen von Bedřich Fritta.
Es war schon immer mein Wunsch, die Ausstellung Die Mädchen von Zimmer 28
um Zeichnungen der Theresienstädter bildenden Künstler zu ergänzen und zu bereichern. Denn sie rücken die Geschichte dieser Mädchen mit einem Blick in ihren grausam-realen Kontext. (...)
Überall auf der Welt leben Menschen, deren persönliche Biografien und Familiengeschichten mit der Geschichte dieser Mädchen, der Kinder von Theresienstadt und dem Ghetto Theresienstadt eng verbunden sind. In ihren Seelen klingt nach, was auch in diesem Musik-Theaterstück zum Klingen kommen möchte. Auch ihnen sei dieser Bühnentext gewidmet.
Angebot der Edition Room 28
Wer bis hierher mit Interesse gelesen hat, dem biete ich das Theaterstück zum Vorzugpreis von 10€ inklusive Porto an. Das Angebot gilt bis Ende September 2020. Im
Shop
kostet das Büchlein 15€. Es kann auch über Buchhandlungen bestellt werden. ISBN 978-3-9819140-1-6.